Titel

MARE eine Re-Konstruktion

Datum

2015

Material & Technik

HD – Video Loop 00:15:19 min. Handdampfgerät, Mikrofon, Mischpult, Audioplayer u. Audiorecorder, Aktivlautsprecher

Beschreibung

In dem legendären und wunderschönen Saal des Neuwiesenhofs von 1892 entdeckte ich bei der ersten Ausstellungbesprechung eine ein bisschen naiv wirkende, jedoch gekonnt ausgeführte Wandmalerei einer Szenerie am Meer, welche die Rückwand der Bühne schmückte und eine etwas in die Jahre gekommene mediterrane Stimmung auf die Bühne zauberte.
Bei einer zweiten Besprechung habe ich diverse Details aus diesem Wandbild mit Video festgehalten, um weiter über die geplante Arbeit nachdenken zu können. Mir schwebte damals eine Audioinstallation vor, welche mit dem Wandbild interagieren sollte.
Bei der dritten Besprechung im Neuwiesenhof war die Bühne eine Baustelle und das Wandbild verschwunden. Die hintere Bühnenwand war scheinbar in einem so schlechten Zustand, dass das Bild nicht mehr zu retten war.
Aus den als Gedankenstützen gedachten Videosequenzen der Wandmalerei entstand eine Rekonstruktion der verschwundenen Szenen am Meer. Die Sequenzen schieben sich wie Theaterprospekte übereinander und schaffen so eine Erinnerung an das Wandbild.
Die Idee einer Audioinstallation wurde dennoch weiterverfolgt. Es entstand eine Arbeit, welche in einer Live-Performance an der Vernissage und später nochmals am Ende der Ausstellung den Sound zu den projizierten Impressionen auf der Bühne live generierte. Die Performance fand im Kassahäuschen beim Eingang zum Theater statt. Der Performer probiert mit einem Handdampfgerät, welches üblicherweise zum reinigen von Oberflächen dient, Geräusche zu generieren die an Wind und Meeresrauschen erinnern. Durch die räumliche Distanz zur Bühne hat der Performer nicht die Möglichkeit zu sehen wie sein Sound der über einen Aktivlautsprecher auf der Bühne zu hören ist mit der Projektion auf der Bühne interagiert.
Beim Eintritt in die Ausstellung erscheint dem Besucher die Handlung des Performers als eine sehr seltsame und sinnlose Tätigkeit. Erst im Theatersaal wenn er die Projektion mit dem Ton in Verbindung bringt bekommt die Handlung des Performers einen Sinn.

Untertitel